Pilgertage in Flüeli
Die Begegnung mit Bruder Klaus und seiner Frau Dorothee Wyss und die Begegnung untereinander war Ziel unser Pilgertage nach Flüeli und Sachseln vom 23.-25. September. Darüber hinaus durften wir bei strahlendem Wetter die Schönheit der Schöpfung in den Obwaldner Alpen oberhalb des Sarner Sees erfahren. Begleitet wurde unsere Pilgergruppe von Pilgerbegleiter Manfred Seither und Sr. Stefanie Oehler, die diese Fahrt zu einem denkwürdigen Erlebnis für uns machten.
Nach der Ankunft in Flüeli besichtigten wir den Ort mit den Kapellen, dem Geburts– und dem Wohnhaus des Heiligen. Wir stiegen hinab in den Ranft zur besonderen und anrührenden Einsiedelei. Am Sonntag unternahmen wir eine ganztägige, nicht ganz einfache Pilgerwanderung zur hoch gelegenen Chlisterli Alp auf 1300 m. Nach dort oben hatte sich Bruder Klaus zurückgezogen. Er verbrachte dort eine Zeit des Suchens, um sich über seinen weiteren Weg klar zu werden. Zu seiner kleinen Einsiedelei kann man heute noch hinaufsteigen, umgeben von der großen Stille und schönen Bergwelt der Obwaldner Alpen.
Am Montag, dem Gedenktag des Heiligen, pilgerten wir nach Sachseln zur Pfarr– und Wallfahrtskirche. Sie ist die Grabstätte Bruder Klaus` und beherbergt das Meditationsbild und sein Gewand. Dort durften wir am Festgottesdienst mit Abt Emmanuel Rutz, Abtei St. Otmarsberg, Uznach teilnehmen und eine sehr fundierte und inspirierende Predigt hören.
Auch das interaktive Museum in Sachseln stand auf unserem Programm. Dort wurden wir mit der bis heute umstrittenen Frage konfrontiert, ob es recht ist, dass ein Mann Frau und Kinder verlässt, um einer neuen, religiösen Berufung zu folgen und ein Eremitenleben zu führen.
Die Ausstellung führte uns dann klar vor Augen, dass ein solcher Schritt für Bruder Klaus nur mit dem Einverständnis seiner Frau möglich war. Dorothes Zustimmung zu seinem neuen, enthaltsamen Leben war ein Geschenk und nicht selbstverständlich. Sie war Beschützerin und Freigebende und auch ihr wird heutzutage Verehrung zu Teil. So konnten wir in Sachseln nicht nur die Statue von Bruder Klaus, sondern auch die seiner Frau Dorothee bewundern.
Der Rückweg nach Flüeli führte uns über den Visionen-Weg. Wir machten an den sechs Wegzeichen zu den Visionen des Heiligen und zu einer Begegnung mit seiner Frau Dorothee Station und ließen uns von den Meditationen bewegen. Dabei ließen wir den Blick über die Landschaft schweifen oder betrachteten die Metallplastiken des in Genf lebenden Obwaldner Künstlers André Bucher, die ebenfalls zur Besinnung einluden.
Zurück in Flüeli hieß es nach einer sehr positiven Reflexion und nach dem selbstkreierten Rap einer Teilnehmerin Abschied nehmen von unserem sehr inspirierenden Pilgerführer Manfred Seither, der diese Pilgerreise sehr gut vorbereitet, organisiert und durchgeführt hat. Nach einem herzlichen Dank an Sr. Stefanie und alle Teilnehmer fuhren wir erfüllt und begeistert von der Begegnung mit Bruder Klaus und seiner Frau Dorothee nach Gengenbach zurück. Diese Pilgerreise war für jeden von uns eine sehr persönliche und bereichernde Erfahrung.
Fotos: Sr. M. Stefanie