Die Portiunkula-Kapelle
Im Mai 1990 machte sich Sr. M. Angelucia mit dem Rucksack auf den Weg von Gengenbach auf den Abtsberg. Sie legte einen „Wüstentag“ ein um den Abtsberg „einzubeten“. Dabei fand sie eine verfallene Hütte, die in früheren Jahren den Schwestern, die im Wein berg arbeiteten, als Unterschlupf bei Regen und für Pausen diente. Die Hütte bestand nur noch aus einigen Brettern, die man als Sitzgelegenheit nutzen konnte. Das Dach war eingestürzt und Brombeersträucher waren darüber gewachsen.
Schwester Angelucia: „Ich war so fasziniert von diesem Platz und ich empfand es, als ob sich hier alle franziskanischen Heiligtümer vereinigen würden. Der Blick ins Kinzigtal erinnerte mich an Franziskus, der in einer Höhle über dem Rieti-Tal betete und wenn er heraustrat eine ähnliche Landschaft erblickte. In diesem Moment hatte ich der Mutter Gottes versprochen, dass sie eigenhändig eine „Portiunkula“ Kapelle gebaut bekäme, wenn auf dem Abtsberg ein Meditations- und Gebetszentrum entstehen würde“.
Es ergab sich, dass ein Spoleto Mitglied das ca. 200 Jahre alte Elternhaus abreißen musste, das aus Bruchsteinen gebaut war. Diese Gelegenheit wurde genutzt und mit diesen Steinen die Portiunkula-Kapelle erbaut. Viele freiwillige Helfer, insbesondere Mitglieder der FG-Gruppen (Franziskanische Gemeinschaft), bauten in ihrer Freizeit über mehrere Monate die Kapelle, wie sie heute zu sehen ist. Inzwischen ist die Kapelle zu einem Wallfahrtsort geworden, wo Menschen in seelischen und körperlichen Nöten oft eine wunderbare Hilfe erfahren. Die Eintragungen in den Büchern des Dankes und der Bitten geben Zeugnis davon.